Die deutsche Solarbranche vor dem Ende oder nur eine kurze Krise

15 April, 2012 keine Kommentare »
Die deutsche Solarbranche vor dem Ende oder nur eine kurze Krise

Die deutsche Wirtschaft boomt. Wichtige Teile einer Branche, die als besonders zukunftsträchtig gilt, hinken aber hinterher. Die Firmen die Solarzellen und Solarmodule herstellen, machen seit Monaten Verluste. Und das, obwohl der beschlossene Atomausstieg eigentlich Auftrieb geben müsste: In Deutschland geht seit Jahren die Fertigung von Solarzellen stark zurück. In China steigen die Produktionszahlen dagegen kräftig.

Gründe für die momentane Krise

Ein Grund für die momentane Schwäche ist sicherlich in dem enormen Erfolg der letzten Jahres zu sehen. Eine Menge Unternehmen haben in der Vergangenheit eine große Zahl Solaranlagen verkauft. Dies hatte zur Folge, dass man neue Produktionsanlagen errichtete und neue Kapazitäten aufgebaut hat. Heute verfügen viele dieser Unternehmen über große Lagerbestände, auf denen sie sitzen bleiben, wenn sie nicht die Preise senken. Hinzu kommt, dass die Nachfrage sinkt, Förderungen zurückgeschraubt werden und die die asiatische Konkurrenz immer stärker wird.

  • Haben die deutschen Anbieter sich jahrelang auf den Subventionen ausgeruht?

Die Sonne strahlt wie eh und je über dem Solarmarkt, doch die dunklen Schatten über denjenigen, die sich vor allen Dingen auf die Herstellung von Solarzellen und Solarmodulen verdichten, werden immer beunruhigender. Hohe Verluste sind heute in der deutschen Solarindustrie an der Tagesordnung, obwohl sehr lange viel Geld in diesen Bereich geflossen ist. Gleichzeitig macht China mit geringen Preisen den Markt kaputt. Die chinesische Regierung hat in den letzten Jahren viele günstige Kredite vergeben und damit die Solarindustrie stark aufgebaut. Diese Art der Unterstützung gibt es in Deutschland nicht. Es werden also nicht nur deutsche Unternehmen gefördert!

  • Warum ist dieser Wirtschaftszweig so wichtig?

Solarenergie ist vor allem Zukunftsindustrie und gerade deshalb wollen alle Wirtschaftsnationen hier an der Spitze mit dabei sein. Aktuell haben chinesische Unternehmen die Nase vorne. Nicht nur beim Preis auch ihre Qualität ist sehr gut. Ohne deutsche Hilfe wäre dies für die chinesischen Unternehmen aber sicherlich nicht möglich. Da Präzision bei der Produktion von Solarzellen und Solarmodulen sehr wichtig ist, haben auch die chinesischen Unternehmen ihre Produktionsmaschinen häufig in Deutschland gekauft.

  • Tatsächlich, fast überall auf der Welt wird mit deutschen Maschinen gefertigt.

Technologisch gesehen gibt es also auch heute viele deutsche Unternehmen, die trotz Solarkrise ganz vorne dabei sind. Deutschlands großer Vorteil ist, dass es in Branchen stark, die ständig von Innovation geprägt sind. Und dieser Vorsprung wird ständig erneuert. Nach und nach werden diese Neuerungen dann aber an Unternehmen in anderen Ländern weiter gegeben und kommen so nicht mehr nur den deutschen Unternehmen zugute. Die Deutschen haben schon sehr früh angefangen, Energiegewinnung mit der Sonne zu erforschen. Schon vor allen anderen. Aber auch wenn die deutsche Solarindustrie noch immer mit der Sonne leuchtet, muss sie nun doch aufpassen am Ende nicht im Schatten zu verschwinden.

Ein Bekenntnis zum Standort Deutschland

Durch die engen Verzahnungen von Forschung, Entwicklung und Produktion entsteht eine hohe Innovationskraft. Und diese Kraft brauchen Unternehmen in der Solarbranche, um in diesem Markt bestehen zu können. Auch wenn aufgrund vieler Förderungen eine gute Basis geschaffen wurde, ist dies kein Garant für dauerhaften Erfolg. Nun gilt es, sich für den Wettbewerb in der Zukunft richtig aufzustellen. Und wie diese Aufstellung erfolgt, gibt die Antwort auf die Frage, ob die Krise in der deutschen Solarbranche nur eine kurze Episode ist, oder ob sie das Ende der deutschen Solarindustrie bedeutet.

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