Die Ansprüche, welche die Menschen an ihre Arbeitsplatzkultur stellen, besonders aber an die Büroarchitektur, haben sich stark verändert. Viele Experten beschäftigen sich mit dem Thema und versuchen, ihr Wissen anschaulich zu vermitteln. Letztlich dreht sich alles um das Thema, ob eine moderne Architektur im Büro tatsächlich in der Lage ist, die Arbeitseffektivität zu steigern.
Wir sind umgeben von digitalen Medien und können uns gegen ihren Einfluss nur selten wehren. Doch das ist nicht immer nötig. Denn sie treiben uns zu technologischen Veränderungen, welche wiederum zu persönlichem und beruflichem Fortschritt führen. Ein maßgeblicher Antrieb für diesen Strukturwandel ist beispielsweise die Akzeptanz für mobile Technologien in fast allen Lebensbereichen.
Durch diese Umorientierung ist es zu einer gravierenden Veränderung in unserem Kommunikationsverhalten gekommen. Und diese beeinflusst natürlich auch die Ansprüche an das künftige Arbeitsumfeld. Etwa 46 Prozent unserer Arbeitszeit ist durch Kommunikation geprägt, was sich deutlich auf die Gestaltung des Arbeitsplatzes auswirkt und das klassische Büro infrage stellt.
In dem Sinne ist die Neugestaltung eines Arbeitsraumes entscheidend für die Zufriedenheit und Produktivität eines Angestellten. Des Weiteren hilft es, neue Talente für das eigene Unternehmen zu gewinnen.
Schritt für Schritt kommt also die Erkenntnis, dass ein Arbeitnehmer, der sich wohl fühlt, zwangsläufig bessere Ergebnisse bringt. Das trifft auch auf die optische Gestaltung des Arbeitsplatzes zu.
Immer seltener trifft man auf Kabinen-Arbeitsplätze und nüchterne Großraumbüros. Es ist nicht mehr angesagt, den ganzen Tag an demselben Schreibtisch zu verbringen.
Verschiedene Arbeitswelten
Beim Reiseportal Airbnb handelt es sich um einen Online-Marktplatz, der für die weltweite Buchung und Vermittlung privater Unterkünfte zuständig ist. Dadurch dass die Angestellten international versiert sein müssen und täglich mit ebensolchen Kunden zu tun haben, liegt es nahe, die Innenarchitektur und -einrichtung stilistisch anzupassen. Daher hat Airbnb seinen Mitarbeitern Arbeitsräume in Gestalt von Wohnzimmern aus aller Welt nachbauen lassen.
Hier ist ganz klar zu erkennen, dass die Abwechslung einen frischen Wind in den Arbeitsalltag bringt, wodurch man sich deutlich verbundener mit ihm fühlt. Zudem handelt es sich um keine sterile Büroeinrichtung, worin ein Schreibtisch stets mit einem Sessel kombiniert ist. Stattdessen arbeitet man mit Glastüren, einer bequemen Couch und lockeren Farben.
New Economy als stylischer Vorreiter
Eine ebenfalls beliebte Büroarchitektur wird von Clemenger BBDO angewendet. Dieses Unternehmen steht für Integration und Zusammenarbeit und möchte den Wissensaustausch fördern sowie zum kreativen Denken anregen. Das Ganze lässt sich optimal durch die offene Raumaufteilung realisieren. Es sitzt also nicht jeder in seinem eigenen Büro, worin der Zutritt nur nach vorangehendem Anklopfen möglich ist.
Stattdessen handelt es sich um eine Aufteilung verschiedener und vor allem frei zugänglicher Arbeitsplätze. Das Gefühl, eingesperrt zu sein, verschwindet. Und die kreative Energie fließt. Auch hierbei ist es wichtig, nicht mit starren Sitzgelegenheiten und Schreibtischen zu arbeiten. Es kann ruhig auf bequeme Sessel und Sitzkissen zurückgegriffen werden.
Das Büro von Cisco Systems in San Francisco zeichnet sich durch einen wundervollen Panoramablick auf die Küste aus. Das hat die Innenarchitektur des Gebäudes maßgeblich beeinflusst. Die Räume zeichnen sich durch viel natürliches Licht aus, ebenso aber durch lange Sichtachsen und helle Farben. Ebenso stellt das Unternehmen diverse Raumtypen zur Verfügung, wodurch sich die Möglichkeit zu unterschiedlichsten Zusammenarbeiten ergibt. Auch hier steht also eine lockere und unverbindlich anmutende Atmosphäre im Vordergrund. Es scheint wichtig zu sein, die äußeren Gegebenheiten innerhalb eines Bürogebäudes abzubilden.
Zuletzt kann der Google-Hauptsitz in London als inspirierender Ort für alle Angestellten angebracht werden. Wer die Straßen der Metropole verlässt, um das Gebäude zu betreten, trifft auf:
- gemusterte Tapeten,
- skurrile Möbel und
- gepolsterte Wände.
Fast jeden Tag lässt sich hier etwas Neues entdecken. Auch hier setzt man auf Andersartigkeit, große Arbeitsräume und Gemeinschaftssinn. Nach geschlossenen Einzelbüros wird man hier vergeblich suchen.
Die Kommunikation steht im Vordergrund.
Gleichzeitig möchte man den Angestellten das Gefühl geben, an einem ungewöhnlichen Arbeitsplatz beschäftigt zu sein. Schließlich geht es auch hier um eine kreative Tätigkeit, welche durch das inspirative Umfeld begünstigt werden soll. Farblich orientiert man sich eher an erdigen Tönen und hält die Gestaltung einheitlich konsistent. Für diesen Standort scheint es jedenfalls wunderbar zu funktionieren.
